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Agravis Cup: Bodenprobleme beseitigt

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Oldenburgs Agravis-Cup konnte in diesem Jahr unter 2-G-Regeln stattfinden und diese Regeln galten auch für Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Ermöglicht wurde damit die weitgehende Rückkehr zum vertrauten Programm, denn sowohl die Mannschafts-Dressurkür, als auch der Gala-Abend am Samstag konnten unter diesen Bedingungen wieder stattfinden. Der Mix aus internationalem Spring- und Dressursport, regionalen Wettkämpfen und Show rund um das Thema Pferd sind die Kennzeichen der Traditionsveranstaltung in der Pferderegion Oldenburg.

Probleme mit dem Reitboden - Furnierfreitag musste ausfallen

Gemeinsam mit Spezialisten für den Reitbodenbau bemühte sich der Veranstalter, dem ganz neuen Boden der Reitplatzbau Schmidt GmbH & Co. KG die gewünschte Qualität zu geben. Probleme ergaben sich nach derzeitigem Kenntnisstand aus dem Mischungsverhältnis der Sande, die für Reitplätze im Innenbereich verwendet werden.

An der Verbesserung wirken weitere Fachleute sehr intensiv mit, wofür ESCON Marketing dankbar ist. Bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde am Boden gearbeitet, ohne den notwendigen Fortschritt zu erzielen. und auf Empfehlung von Bodenspezialisten Kalk in den Boden eingebracht, um die Konsistenz und Festigkeit zu erhöhen.

Den Spring- und Dressurreitern war der Start freigestellt, die Entscheidung teilzunehmen, jedem und jeder individuell überlassen. Dem überaus respektablen Nachteinsatz der Bodencrew - etwa Carsten Koch und sein Team - die die Reitplatzbau Schmidt GmbH & Co. KG unterstützt haben, zollten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen uneingeschränkt Respekt. Und so konnte das Turnier am Samstagmorgen fortgesetzt werden.

Die Zuschauer konnten den Turniersamstag auf mit den Eintrittskarten des Vortages besuchen. Sollte dies nicht möglich gewesen sein, so vesteht auch weiterhin noch die Tickets an den Vorverkaufsstellen wo sie erworben wurden sind zurück zu geben.

Schneider gewinnt und qualifiziert sich für das Finale

Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider, die in dieser Saison Olympia und EM-Gold mit der deutschen Mannschaft sammelte, gewann mit Sisters Act MT OLD die Einlaufprüfung zum Louisdor-Preis mit 75,18 Prozent. Die Oldenburger Stute glänzte bereits im Nürnberger Burg-Pokal, jetzt soll - ganz logisch - der Louisdor-Preis für acht bis zehn Jahre junge Dressurpferde folgen.

Der Agravis-Cup ist nicht nur eines der ersten internationalen Hallenturniere. Es birgt auch die letzte Möglichkeit, sich für das Finale der Dressurserie zu qualifizieren. Das tat auch die Finnin Emma Kanerva. Sie belegte mit Mist of Titanium den zweiten Platz. Der Oldenburger Wallach konnte ebenfalls bereits im Burg-Pokal überzeugen.

An einen brasilianischen Gast ging der Sieg im FEI Grand Prix Special - Preis der Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung wie schon im Grand Prix. Joao Victor Marcari Oliva und Escorial Horsecampline gewannen mit 71.06 Prozent vor Elisa Prigge und ihrem Dark Dancer 70,69 Prozent.

Im Derby Dressage Cup ließ Meike Mende mit ihrer neun Jahre alten First Class, mit 70,65 Prozent, keine Punkte im Sand liegen. Bereits am Samstag hatte sich die junge Reiterin mit ihrer Stute, die sie seit dem vierten Lebensjahr kennt und selbst ausgebildet hat, auf Rang eins empfohlen.

Niederländer Vrieling gewinnt Großen Preis

Jur Vrieling freute sich sichtlich über diesen Sieg. Mit KM Chalcedon gewann der niederländische Nationenpreisreiter den Großen Preis von Oldenburg. In 39,10 Sekunden hatten der Schimmelhengst und sein Reiter das Stechen absolviert. "Ich war ein bisschen nervös, weil Daniela ein schnelles Pferd hat und Thiago auch dicht dran war", so ein vergnügter Vrieling.

Es sei erst das dritte größere Turnier für den Hengst gewesen, der ein knappes halbes Jahr aus dem Turniercircuit ausgesetzt hatte und seinen Reiter nun mit ungebremstem Tatendrang überraschte. Insgesamt neun Paare hatten sich mit fehlerfreien Runden für das Stechen qualifiziert. Hinter dem bereits am Samstag erfolgreichen Brasilianer Thiago Ribas da Costa und Kassandra van`t Heike war Daniela Theelen aus Löningen mit dem Hengst Bankimoon auf dem dritten Rang. Die 26-jährige war überglücklich mit ihren Runden, hatte sich in letzter Sekunde noch entschieden, ein bißchen weniger Risiko zu nehmen.

"Geschenkt" haben sich die Paare im Stechen nichts. Philipp Schulze-Topphoff aus Havixbeck lieferte mit Clemens de la Lande in 37, 58 Sekunden die schnellste Runde, kassierte allerdings einen Abwurf und wurde Sechster. In der "innerfamiliären" Konkurrenz war Schwester Marie einen Platz besser mit Cindy R. "Das macht gar nix", sagt Philipp Schulze-Topphoff - Familie ist schließlich Familie. Die Geschwister hatten sich den Parcours ohnehin gemeinsam angesehen und für jedes Pferd den besten Weg ausgegrübelt.

Froh und erleichtert waren neben Turnierchef Dr. Kaspar Funke alle Reiterinnen und Reiter über den Qualitätsfortschritt der Reitböden. Genau das, was das Bodenteam nach langem Nachteinsatz vorhergesagt hatte - die stetige Verbesserung der sportlichen Grundlage - trat auch vollumfänglich ein und sorgte für Zufriedenheit und Sicherheit. Am Freitag waren alle Prüfungen ausgesetzt worden. Insgesamt kam der Agravis-Cup auf rund 16.000 Besucherinnen und Besucher am Donnerstag, Samstag und Sonntag.

Vertragsverlängerung bis 2024

Das Oldenburger Hallenreitturnier wird auch in den kommenden Jahren unter dem Namen Agravis-Cup ausgetragen. Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender des Titelsponsors Agravis Raiffeisen AG, informierte im Zusammenhang mit der diesjährigen Veranstaltung darüber, dass das Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen die Zusammenarbeit mit dem Turnierveranstalter Escon-Marketing bis 2024 verlängert habe. "Der Agravis-Cup hat sich zu einer eigenständigen Marke entwickelt. Kern seiner DNA ist die gesunde Mischung aus Spitzensport und Nachwuchsförderung", erklärte der Unternehmenschef

Beim gerade zu Ende gegangenen Turnier zeigte sich der AGRAVIS-CEO begeistert von der Atmosphäre in der Halle. Bei allen – den Reiterinnen und Reitern, den Ausstellern und den Besuchern – sei die Freude spürbar gewesen, dass nach der langen Corona-Durststrecke ein weiterer Schritt zurück in Richtung Normalität gemacht werden konnte.

Foto: Escon Marketing / Text: Sven Kalkowski

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